Unsere Marabel - eine Kartoffel                 für jeden Gebrauch!

Ende März bzw. Anfang April beginnen wir die Äcker für das Kartoffelsaatgut vorzubereiten. Im Herbst wurde bereits Tonnen an Rindermist auf den Feldern verteilt, die im darauffolgenden Jahr für die nötige Nährstoffversorgung der Knollen sorgen. Die Frühkartoffel werden je nach Wetterlage ab der ersten Märzwoche angebaut und mit Vliesbändern zugedeckt. Fünf Wochen später erfolgt der zweite und mengenmäßig größere Anbau der Speisekartoffeln. Mit einer speziellen Legemaschine werden in Zweierreihen Furchen aufgezogen, dann wird händisch auf der Maschine der Samen in gewissen Abständen in ein langes Rohr befördert, wo er exakt am Boden platziert landet. Dahinter arbeiten große Eisenscheiben, die die Furche wieder schließen und danach einen Damm bilden.

Nach 10-20 Tagen und je nach Wetterbedingung werden kurz vor dem Herausspitzen der ersten Keime die Kartoffeldämme hochgezogen. Nachdem Tage später die ersten Kartoffelpflanzen in der Reihe sichtbar sind, wird abwechselnd gehäufelt, gestriegelt, gehackt und wieder gehäufelt (mechanische Unkrautbekämpfung). Dammkronen & Dammfurchen werden oberflächlich gebrochen und somit wird ein Anwurzeln von lästigen Ungräsern verhindert. Nachdem die Pflanzen ein gewisses Wachstumsstadium erreicht haben, wird zum Schluss noch ein bis zwei Mal mit dem Kartoffelpflug angehäufelt. Der Pflanzesamen bleibt unter der Erde bleibt und wird durch das Sonnenlicht nicht beschädigt.

Kulturführung über die biologischen Vorgaben hinaus

Da wir von der chemischen Unkrautregulierung Abstand halten, bleiben die Arbeitsprozesse wie "striegeln" und "hacken" nicht aus, um Unkräuter zu entfernen und den Boden lebendig zu halten. Das heißt, wir verzichten gänzlich auf "Herbizidspritzungen".

 

Ein weiterer Verzicht ist der Einsatz von Kupferpräparaten zur Gesunderhaltung des Pflanzenapparates. Kupfer ist ein Schwermetall, kann weder über die Pflanze, noch über den Boden abgebaut werden, und findet trotzdem im biologischen Landbau Verwendung gegen die "Phytophtora Infestans", die Kraut- & Knollenfäule. Wir dagegen behelfen uns mit einem verfrühten Anbauzeitpunkt (Risiko von Frost ist jedoch gegeben) und Pflanzenstärkungsmitteln auf Basis von Pflanzenölen & Emulgatoren zur Ertragsabsicherung. Das heißt, wir verzichten auch auf "Fungizide".

 

 

Nachdem sich die Pflanzenreihen geschlossen haben, heißt es solange abwarten, bis ein optimaler Erntezeitpunkt erreicht ist. In dieser Zeit ist die Beobachtung des Kartoffelkäfers und der Kraut-& Knollenfäule besonders wichtig.

Nach der Abreife der Pflanze und der Bildung einer fertigen Schale der Knollen wird mithilfe einer Vollerntemaschine die Kartoffeln geerntet,  händisch auf der Maschine sortiert und in Holzsteigen und Großkisten gelagert.

 

Die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Böden

Nach der Ernte werden die Kartoffeläcker gegrubbert und Zwischenfrüchte eingesät wie Ölrettich, Alexandrinerklee, Buchweizen, Phacelia etc. Bei dieser Bodenbearbeitung wird die Erde nicht umgelegt (gepflügt), sondern tief gelockert.

 

Vorteile des Zwischenfruchtanbaus:

+ eine hervorragende Bienenweide über den Herbst bis in den Winter

+ starke Durchwurzelung der obersten Bodenschicht

+ Lockerung und Verbesserung der Bodenstruktur

+ Kohlenstoffspeicherung und Humusaufbau

+ bessere Wasseraufnahme des Bodens

+ Stickstoffspeicherung über die Leguminosen (Klee)

+ pflanzenverfügbarer Stickstoff im Boden im darauffolgenden Jahr etc.

+ Deckung und Äsung für Wildarten wie Fasen, Hase und Reh